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Reise mit historischem Hintergrund
– Reutlingen Auswanderung 1817- die merkwürdige Geschichte des Jacob Noa Epp
(2 Tage im Mai)

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Historischer Hintergrund

Im April 1815 explodierte der Vulkan Tambora in Indonesien. Zehntausende Menschen starben direkt oder indirekt an den Folgen dieses Ausbruches. Der Vulkan schleuderte seine Aschen und schwefligen Gase in solch große Höhen, dass sie mit den globalen Windsystemen über die ganze Erde verteilt wurden. Die Staub- und Aschepartikel filterten und reflektierten einen Teil des Sonnenlichtes. In den Folgemonaten beeinflussten diese Partikel das Wettergeschehen auch in entfernten Weltregionen.

Das Jahr 1816 ging als „Jahr ohne Sommer“ in die Annalen ein. Gebietsweise fiel ein Großteil der Ernten aus, das Getreide wurde nicht reif, zum Teil verschimmelte es auf den Feldern. Für die Schwäbische Alb berichtete Carl Bames („Chronica von Reutlingen“), dass es am 31. Juli schneite. Lebensmittel wurden knapp und teuer. Um das bitterste Leid zu lindern, wurden vom neuen württembergischen König Wilhelm I. und seiner Frau Katharina Hilfsvereine und Suppen-Anstalten im Land eingerichtet.

Nicht nur diese materielle Not veranlasste Menschen die Heimat zu verlassen. Auch religiöse Diskriminierung bewog viele, sich anderen Orts niederzulassen. Ein Schritt, der für uns heute kaum mehr vorstellbare Folgen und Mühsal beinhaltete. Die Auswanderer mussten alles in der Heimat aufgeben – auch das Bürgerrecht. Das heißt, dieser Schritt ins Ungewisse war auch ein Schritt ohne Rückkehrmöglichkeiten.

Im April 1817 unterzeichnete Rudolph Epp, Weingärtner in Reutlingen, die Bürgerrechtsverzichtserklärung. Die Familie Epp schiffte sich in Ulm zur Weiterreise auf der Donau ein. Nach Monaten erreichten sie Katharinenfeld (nahe Tiflis) in Kaukasien.

Im Jahre 1826 wurde Katharinenfeld überfallen und die Bewohner verschleppt. Jacob Noa Epp, Sohn des Rudolph Epp, gelangte über mehrere Stationen schließlich als Sklave an den Hof des ägyptischen Vizekönigs. Von dort wurde er freigekauft und gelangte 1831 in die Dienste des württembergischen Königs Wilhelm I. als Reitknecht und Hofkutscher. Dank seiner Sprachkenntnisse begleitete Jacob Noa Epp als Dolmetscher mehrfach württembergische Delegationen, die nach Ägypten reisten, um dort Pferde für die königliche Vollblut-Araber-Zucht in Weil und später Marbach einzukaufen.

Die verwendeten Dokumente stehen in Kurrent-Schrift und einer Transkription zur Verfügung.

Jos-Weiß-Straße 1913 (© Copyright Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Sammlung Metz)


Reiseprogramm – Reutlingen Auswanderung 1817

Diese zweitägige Reise mit historischem Hintergrund fußt auf den Erlebnissen eines jungen Reutlingers, dessen Familie im Frühjahr 1817 nach Kaukasien auswanderte.

Die Bürgerrechtsverzichtserklärung des Rudolph Epp von 1817 und eine Abhandlung über das Schicksal seines Sohnes Jacob Noa Epp bilden die Aufhänger für unsere Spurensuche.

Datum: Mai
(Termine auf Anfrage)
Ort: Reutlingen - Offenhausen
Samstag: Reisebeginn – Heimatmuseum Reutlingen – Stadtführung
Sonntag: Haupt- und Landesgestüt Marbach: Gestütsmuseum und Gestütshof Offenhausen – Reiseende
Reisepreis: auf Anfrage

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Weinberge unterhalb der ehemaligen Domäne Achalm 1907
(© Copyright Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Sammlung Metz)