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Reise-Beispiele
– Weingärtner / Stuttgart-Vaihingen

Vaihingen galt über Jahrhunderte hinweg als die größte Weinbaugemeinde auf den Fildern. Dort wo aufgrund der klimatischen Gunst und Bodenbeschaffenheit Weinbau möglich war, konnten auf gleicher Fläche mehr Menschen ihr Leben bestreiten wie anderswo mit Ackerbau und Viehwirtschaft (Mann, 2006, S. 59 - 62).


Auszug aus dem Kirchenbuch Vaihingen 1813:
Hochzeit des Bonifacius Elsäser und Margaretha Seherin
am 28.09.1813
(Landeskirchliches Archiv Stuttgart)

Die Ahnenreihe von Bonifacius Elsäßer kann bis ins 16. Jahrhundert zurückgeführt werden. Überwiegend handelt es sich um Weingärtner in Vaihingen.

Auf der Karte von 1827 ist ein weiterer Hinweis der relativ hohen Bevölkerungszahl (1.422 Einwohner im Jahr 1827) erkennbar: wir befinden uns im Realteilungsgebiet, das heißt, der vorhandene Grundbesitz wurde auf alle Erben verteilt. Dadurch entstanden schmale und schmalste Grundstücksparzellen, die irgendwann bei weiterer Teilung die Familien kaum noch ernähren konnten.

Urkarte der Württembergischen Landesvermessung:
Flurkarte Vaihingen 1827
(© Landeshauptstadt Stuttgart, Stadtmessungsamt)

Zunächst ist nur allgemein von Rot- und Weißwein die Rede. Später werden die Rebsorten Silvaner, Elbling, Gutedel und Trollinger aufgeführt (Beschreibung des Oberamts Stuttgart, 1851, S. 263). Die Weinanbauflächen lagen an einem südexponierten Hang zum Elsental und „umfassten etwa 80 Morgen“. Die Weinbergstaffeln und die Straßennamen „Im Himmel“ und „Weinbergweg“ im heutigen Stadtteil Dachswald erinnern noch an diesen ehemaligen Vaihinger Weinberg.

Auf der Urkarte von 1827 befindet sich die Kelter etwa im Zentrum der Siedlung (dunkles Gebäude, noch heute heißt die Straße Kelterberg). Die Vaihinger Kelter wurde erstmalig 1510 erwähnt. Für die 1840er Jahre sind 132 Vaihinger Weingärtner erwähnt (Beschreibung des Oberamts Stuttgart, 1851, S. 107).

Im 19. Jahrhundert fand der Weinanbau sein Ende. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde in Vaihingen letztmalig Wein aus eigener Produktion in den Wirtschaften angeboten (Bührlen-Grabinger, Kraus, Zurowski, Hrsg., Stuttgart 1993, S. 75).

Kinder einer gut bürgerlichen Familie,
Württemberg, Anfang 20. Jahrhundert



Hier einzelne Programmvorschläge, aus denen eine ein- oder mehrtägige Reise zusammengesetzt werden kann:

  • Stadtführung Stuttgart-Vaihingen
  • historische Belege für den Weinbau im Stadtarchiv Stuttgart
  • Weinbergwanderung – der Schimmelhüttenweg
  • Wanderung durch die Falsche Klinge – eine typische Landschaftsform des Keupers
  • Fahrt mit einer denkmalgeschützten Seilbahn
  • Entdeckungen entlang der neuen Weinsteige in Stuttgart
  • Spurensuche nach ehemaligen Weinbergen: heutige Nutzung aufgelassener Weinberge
  • Besuch eines Weinbaumuseums und einer historischen Kelter
  • Schifffahrt auf dem Neckar mit Blick auf Steillagen des Weinbaus
  • Weinprobe bei einer Weingärtnergenossenschaft, die typische Württemberger im Angebot hat
  • Besuch im Staatlichen Weingut
  • eine typische Erscheinung in Württemberg: „Wenn der Besen draußen hängt“
  • Besuch und Kostprobe in einem modern wirtschaftenden Weingut, das dem Württemberger Wein zu neuen Ehren verhalf  
  • in einem Landwirtschaftlichen Museum können die Arbeitsgeräte der „guten alten Zeit“ besichtigt werden
  • weitere Veredlung der Trauben: in und um Stuttgart können Betriebe besucht werden, die auch anderes als Wein aus Trauben herstellen
  • Museen der Landeshauptstadt Stuttgart je nach Interessenschwerpunkt