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Baden, Württemberg, Hohenzollern
- Auswanderung

Nach dem 30-jährigen Krieg (1618 – 48) kamen viele Einwanderer aus der Schweiz und anderen Gebieten in den Südwesten, um die entvölkerten Landstriche wieder mit Leben zu füllen. Zum Teil wurden sie von den Landesherren angeworben.

Die Bevölkerung im Land wuchs und im 18. Jahrhundert wurden Untertanen, so auch unter Maria Theresia, aus dem habsburgischen Herrschaftsbereich im Südwesten abgeworben, um die Gebiete im Osten zu besiedeln („Banater Schwaben“, „Donauschwaben“ etc.). Aber auch nach Russland (unter Katharina der Großen) und nach Nordamerika emigrierten viele Menschen.


Baden-Württemberg
um 1789 (aus: Harms Atlas)

Die größten Auswanderungswellen fanden im 19. Jahrhundert statt, überwiegendes Ziel dieser Menschen war Nordamerika. Waren im 18. Jahrhundert vor allem Familien und Familienverbände ausgewandert, so verließen im 19. Jahrhundert zunehmend auch Einzelpersonen die Heimat. Die Gründe, die die Menschen zwangen ihre Heimat zu verlassen, waren der wachsende Bevölkerungsdruck, Kriege, Hungersnöte, politische Verfolgungen und religiöse Diskriminierungen.

Die Einwohnerzahl im Südwesten betrug um 1815 etwa 2,45 Mio. Menschen (davon 1,4 Mio. in Württemberg, knapp 1 Mio. in Baden und ca. 56.000 Menschen in Hohenzollern). Bis zum Jahre 1850 stieg die Bevölkerungszahl auf 3,2 Mio. Einwohner, wobei Baden ein stärkeres Wachstum verzeichnete als die anderen Landesteile. Für das Gebiet des heutigen Baden-Württemberg wurden im Jahr 1882 rund 3,6 Mio. und im Jahr 1907 knapp 4,5 Mio. Einwohner gezählt (zum Vergleich: heute beträgt die Bevölkerungszahl 11,3 Mio.).

Im 19. Jahrhundert wanderten nach offiziellen Quellen ca. 200.000 Menschen aus – wobei die tatsächliche Zahl auf bis zu 500.000 geschätzt wird: viele Menschen wanderten illegal aus. Alleine in den zehn Jahren um 1850 wanderten 130.000 Menschen aus Baden aus.

Die Auswanderung war mit einem hohen Risiko verbunden: die Auswanderer mussten Ihr Bürgerrecht und damit eine Rückkehrmöglichkeit aufgeben, die lange und beschwerliche Reise forderte immer wieder Opfer und oft wurden die Hoffnungen der Menschen durch mangelnde Informationen über die künftige Heimat zerstört.

Zwischen den Jahren 1820 und 1890 wanderten rund 5 Millionen Menschen aus Deutschland nach Amerika aus.